Dienstag, 16. April 2024

[Rezension] An Optimist's Guide to Heartbreak von Jennifer Hartmann

Hallo ihr Lieben,

in letzter Zeit habe ich sehr viel Fantasy gelesen, sodass Romance viel zu kurz gekommen ist. Glücklicherweise hat "An Optimist's Guide to Heartbreak" mir wieder gezeigt, wie schön Romance sein kann und dass ich wieder öfter zu romantischen Geschichten mit einer Prise Humor und Drama greifen möchte. Viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: Jennifer Hartmann
Verlag: reverie
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: An Optimist's Guide to Heartbreak
Kategorie: Romance
1. Band des Heartsong Duetts
352 Seiten
Ab 16 Jahren
Broschierte Ausgabe 16,00€ (D), E-Book 9,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der Verlag über vorablesen.de freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*



Wie Sonnenschein an einem verregneten Tag

Lucy Hope ist eine echte Optimistin. Mit ihrer heiteren und aufgeschlossenen Art begegnet sie jeder dunklen Wolke mit einem Lächeln, selbst, wenn es sich dabei um ihren ehemals besten Freund Cal handelt. Nachdem ein traumatisches Ereignis die beiden vor Jahren auseinandergerissen hat, wünscht sich Lucy nichts sehnlicher, als die Freundschaft zwischen ihnen wieder aufleben zu lassen. In der Hoffnung, dass die Nähe sie wieder zusammenschweißt, bewirbt sich die junge Frau kurzerhand als Aushilfe in Cals Werkstatt. Doch wie kann sie den sturen Pessimisten davon überzeugen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit ihr in eine gemeinsame Zukunft zu blicken – auch wenn diese schneller zu Ende sein könnte, als beiden bewusst ist… (Quelle: harpercollins.de/April2024)



Was ist dieses Buch bitte für eine Augenweide? Ich bin heilfroh, dass der Verlag sich hier dazu entschieden hat, das Originalcover im Deutschen zu übernehmen. Ich mag den gelben Grundton des Buches, der perfekt zur sonnigen Art unserer Protagonistin passt. Der Titel ist einfallsreich und der Farbschnitt sehr treffend gewählt. Alles in allem eine wunderschöne Ausgabe. Zudem möchte ich das Material des Umschlags hervorheben, das sehr schön in der Hand liegt und dafür sorgt, dass es keinerlei Leserillen gibt - können wir das bitte bei allen Paperbacks einführen?


Lucy kauft sich von dem Erbe ihrer Großmutter ein Haus, doch nicht irgendeins. Sie beschließt, in das Jugendhaus ihres Kindheitsfreundes Cal Bishop zu ziehen. Die beiden haben sich nach einem schweren Schicksalsschlag aus den Augen verloren und nun beschließt Lucy, getreu ihres Nachnames Hope, ihn wieder aufzusuchen. Doch Cal scheint wenig begeistert, als Lucy in seiner Autowerkstatt auftaucht und um einen Job bittet. Er möchte mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben und wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Lucys herzliche Art. Doch wie lange kann er die Fassade aufrecht erhalten bis Lucys Sonnenstrahlen sein Herz abermals erwärmen?


Ich hatte das Glück, dieses Buch bei vorablesen.de zu gewinnen (danke!) und habe in diesem Zuge die Leseprobe gelesen. Dabei ist mir direkt aufgefallen, dass Jennifer Hartmann eine beneidenswerte Mischung aus emotionalem Schreibstil und Humor an den Tag legt. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte hat mich dies am meisten fasziniert.

Wir lernen Lucy Hope beim Einzug in ihr neues Zuhause kennen und getreu dem Motto "Show, don't tell" gibt uns die Autorin erst Stück für Stück Einblicke in Lucys Geschichte, den Schmerz ihrer Vergangenheit und ihre (un)sichtbaren Narben. Ein Aspekt bleibt sogar bis zum letzten Drittel verborgen, was ich spannend fand, da die Verläufe von Romance-Plots meist doch recht vorhersehbar sind.
Die Geschichte hat definitiv eine melancholische Note und spricht einige schwere Themen wie Verlust, Krankheit und Einsamkeit an, was ich seit einigen Jahren nicht mehr so gerne lese. Doch die Autorin schafft es, immer eine Prise Zuversicht, Lebensfreude und einen Lacher einfließen zu lassen, sodass ich diese Balance hier sehr gut getroffen fand.

Vom Plot her haben wir einen klassischen Romance Aufbau mit einigen meiner liebsten Tropes: Grumpy x Sunshine, Second Chance und ein bisschen Bad Boy. Die Geschichte wird hier von Lucy getragen, die ich als einen herausragend sympathischen und liebenswert-tollpatschigen Menschen beschreiben würde. Ich habe es geliebt, wie sie ihre Emotionen immer ganz unverblümt offen kommuniziert, was manchmal unbeholfen wirkt, aber genau der richtige Weg ist, um offene Kommunikation zu leben. Sie ist selbstlos, extrem hilfsbereit und hat trotz ihrer Päckchen nie ihr Lachen oder ihre Liebe zum Leben verloren. Cals Spitzname, Sunshine, passt einfach hervorragend zu unserer Lucy.

Cal ist ein guter Bookboyfriend, der für mich nicht ganz so herausstach wie Lucy. Er hat seine Facetten zum Schmachten, fährt unter anderem Motorrad für diejenigen unter euch, die das mögen. Er ist sehr beschützend, beinahe besitzergreifend, und eifersüchtig, was sich im Verlauf der Geschichte gut erklärt. Seine Unnahbarkeit bricht Stück für Stück auf und Lucy und er finden wieder zueinander. Ich hoffe sehr, über ihn im 2. Band noch mehr zu erfahren, denn er ist mir nicht ganz so nah gekommen wie Lucy. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Nebenfiguren. Sie sind hier wirklich eher subtil eingewoben. Seien es die Mitarbeiter, die Cal in der Werkstatt beschäftigt, oder auch Lucys Freundin Alyssa oder Gemma aus dem Tierheim. Sie haben nur kleine Rollen, Gastauftritte quasi, und geben der Geschichte dennoch Momente des Schlagabtauschs, der freundschaftlichen Zuneigung oder des Witzes. Ich möchte diese nicht missen und freue mich auch hier auf ein Wiedersehen.

Über das Ende mag ich nicht zu viel verraten. Das Buch hat immer wieder seine emotionalen Momente, die mich sehr mitgenommen haben (unterstützt durch kleine Tagebucheinträge zu jedem Kapitelanfang). Diese steigern sich am Ende zu einer wahren Flutwelle an Emotionen, ich hatte Gänsehaut und habe mit unseren Figuren sehr mitgefühlt. Umso gespannter bin ich auf die Fortsetzung (meines Wissens nach aus Cals Sicht erzählt?), die sicherlich einige Fragen klären wird. Der 27.12.2024 kann kommen. 



"An Optimist's Guide to Heartbreak" und der Titel ist Programm. Jennifer Hartmann hat mit dieser Geschichte nicht nur einmal mein Herz gebrochen und mit Lucys Sonnenstrahlen auch mein Herz erwärmt (und mich vielleicht ein kleines bisschen optimistischer werden lassen?). Diese Romance ist schmerzhaft schön, hat genau die richtige Mischung aus warmer Cozy-Atmosphäre, Humor und Dramatik. Ich habe die Geschichte absolut genossen, Lucy für immer in mein Herz geschlossen und freue mich sehr auf den 2. Band. 


Alles Liebe
 



Herzlichen Dank für das Leseexemplar an den Harper Collins Verlag und vorablesen.de!

Dienstag, 9. April 2024

[Rezension] Silberne Geister von Silvia Moreno-Garcia

Hallo ihr Lieben,

lest ihr gerne gruselige Bücher und Horror? Ich habe dahingehend wenig Erfahrung, war aber zuletzt sehr begeistert von "Der mexikanische Fluch" von Silvia Moreno-Garcia. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich diesen neuen Roman in der Vorschau gesehen habe. Wir sind wieder in Mexiko, diesmal in den 90er Jahren und bekommen Einblicke in das mexikanische Filmbusiness. Viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: Silvia Moreno-Garcia
Verlag: Limes
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: Silver Nitrate
Kategorie: Fantasy/ Horror
Einzelband
496 Seiten
Broschierte Ausgabe 18,00€ (D), E-Book 12,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der Limes Verlag über das Bloggerportal freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Bedrohliche Séancen, hochentzündliche Filmrollen und ein untoter Okkultist der Nazis – und mittendrin eine ungewöhnliche Protagonistin mit einer Vorliebe für Horrorfilme.
Die kluge Montserrat schlägt sich als Außenseiterin in einer Männerdomäne durch: im mexikanischen Filmbusiness. Der einzige Mensch, der ihr lieb und teuer ist, ist ihr Jugendfreund Tristán, der als Soap-Darsteller unter Auftragsarmut leidet. Als sie und Tristán das Angebot bekommen, einen nie produzierten legendären Horrorfilm zu vollenden, schlagen sie ein. Doch der Filmstreifen ist mit einem dunklen Fluch belegt, der alle ins Unglück stürzt, die an ihm arbeiten ... Und das ist längst nicht alles! Der Geist eines teuflischen Okkultisten der Nazis steht an der Schwelle zum Reich der Lebenden, und Montserrat und Tristán müssen ihn und seine Anhänger um jeden Preis aufhalten (Quelle: www.penguin.de/April2024).



Die Optik des Buches ist sehr gelungen, für mich war es direkt ein echter Hingucker. Das düstere Cover mit dem rauchenden Mund, dazu die Filmrollen-Elemente und der schwarze Buchschnitt machen eine tolle Atmosphäre. Ich finde es etwas schade, dass das Buch im Gegensatz zu den anderen beiden Werken der Autorin als Broschur erschienen ist, aber ansonsten finde ich die Aufmachung mehr als gelungen.


Montserrat ist die einzige Frau in einer Männerdomäne und bekommt kaum noch Aufträge als Soundeditorin. Da kommt es ihr gelegen, dass ihr Freund aus Kindheitstagen, Tristán, einen ehemals sehr bekannten Produzenten auftut und mit ihm in Kontakt tritt. Montserrat wittert die Gelegenheit für eine Story und schließt sich den beiden an. Doch schnell geraten die beiden in Verwicklungen okkultistischer Natur, in denen Filme eine besondere Rolle spielen. Schaffen es die beiden unbeschadet aus diesem Spiel mit dem Feuer wieder heraus?


Ich mag Horrorfilme sehr gerne, in literarischer Form habe ich bisher selten Romane mit paranormalen Einflüssen, Kulten und Geistern gelesen. Doch Silvia Moreno-Garcia hat mich mit "Der mexikanische Fluch" auf den Geschmack gebracht und vom Klappentext her versprach dieses Buch ebenso Gruselfaktor und Gänsehaut.

Wir bekommen das gesamte Buch über viele Einblicke in die mexikanische Filmindustrie. Ich kam gar nicht mehr mit, so viele Filmtitel und namenhafte Schauspieler, Regisseure und Produzenten wurden hier genannt. Manchmal war es mir schon fast etwas zu viel des Guten, aber grundsätzlich gibt die Autorin hier spannende Einblicke, wie die mexikanische Filmindustrie unter der Amerikanisierung litt und dennoch viele gute Filme hervorbrachte.
Die Stimmung der 90er wurde, soweit ich das beurteilen kann als Kind der 2000er, gut umgesetzt und durch die Nennung popkultureller Einflüsse, Markenprodukte, Film und Musik gut eingefangen.

Vom Plot her passierte für meinen Geschmack zu lange zu wenig. In "Der mexikanische Fluch" haben wir auch keine Knall-auf-Fall-Handlung, aber es herrschte permanent eine unbehagliche, aufgeladene Spannung, die ich hier nicht spüren konnte. Wir lernen Montserrat und ihren Alltag intensiv kennen, aber selbst als sie und Tristán den Produzenten kennenlernen, braucht die Geschichte noch lange, um in Gang zu kommen. Den ersten Gänsehaut-Moment hatte ich nach Seite 200, was ich für ein Buch, das gruseln und schocken soll, zu spät finde. Generell ist der Gruselfaktor hier eher subtil. Die Handlung spitzt sich nach und nach zu, aber ich hätte mir frühzeitiger Horrorelemente gewünscht, sodass ich mehr gepackt und bei der Stange gehalten werde.

Thematisch ist das Buch sehr anders als "Der mexikanische Fluch" und geht mehr in die Richtung Okkultismus, was viel Potenzial birgt. Hat die Autorin dieses ausgeschöpft? Mal mehr, mal weniger. Sie hat das ganze in den historischen Kontext des Nationalsozialismus gesetzt, was ich nicht gebraucht hätte. So haben wir historische Rückgriffe, die aber die Handlung nicht wirklich tragen und auch nicht zur Spannung des Plots beitragen. Für meinen Geschmack hätte es diese Einbettung nicht geben müssen.


Die Figuren sind ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, besonders unter dem Gesichtspunkt der Beziehung zwischen Montserrat und Tristán. Die beiden lieben sich auf eine sehr innige Weise, die sie nicht durch Körperlichkeit oder den Versuch einer Partnerschaft ruinieren. Gleichzeitig stoßen sie immer wieder aneinander und reiben sich, was zu ordentlich Spannung zwischen den beiden führt. Diese Beziehungsstudie ist recht interessant, der Knackpunkt ist aber, dass ich beide nicht sonderlich sympathisch fand. Montserrat ist sehr launisch, man kann es ihr nie recht machen und gleichzeitig fordert sie viel von ihren Mitmenschen. Ich hätte sie gerne als emanzipierte Soundeditorin verstanden, aber sie verschafft sich lediglich durch Wutausbrüche und Zickerei Gehör. Tristán war ein Fünkchen sympathischer; er kommt nicht über sein frühes Karriereaus als Soap-Star hinweg, versucht wieder im Filmgeschäft Fuß zu fassen und trauert seiner letzten Beziehung hinterher. Montserrat mag er sehr, lässt sich von Fräulein Rühr mich nicht an jedoch stark verunsichern. Die Nebenfiguren blieben etwas blass, allen voran die Gemeinschaft um den Filmproduzenten Urueta, bis jetzt konnte ich die anderen nicht auseinanderhalten. Die Autorin hat es leider nicht geschafft, ihnen Tiefe zu verleihen, vielleicht, weil nicht mit ihnen sondern über sie gesprochen wurde. Hier hätte ich mir gut Rückblenden zur damaligen Filmproduktion vorstellen können. Alles in allem nicht das gelbe vom Ei, da einfach niemand so richtig fühlbar wurde und meine Sympathie gewinnen konnte.

Das Ende war in Ordnung. Die Spannung schraubte sich noch einmal hoch und insgesamt konnte ich mit dem Ausgang der Geschichte gut leben. Das macht leider nicht den zähen Mittelteil der Geschichte wett, sodass ich insgesamt leider kein großer Fan der Geschichte war. Ich hoffe, dass mir "Die Tochter des Dr. Moreau" besser gefallen wird.


Mit "Silberne Geister" konnte Silvia Moreno-Garcia leider nicht an den Erfolg von "Der mexikanische Fluch" anknüpfen. Alles, was ich an diesem Buch geliebt habe - die bedrohliche Spannung in der Luft, die verunsicherten Figuren, die unerwarteten Wendungen - konnte dieses hier nicht einlösen. Ich werde der Autorin defintiv nochmal eine Chance geben, aber dieses Buch war nicht so sehr nach meinem Geschmack. Wenn ihr Fans von subtilem Grusel und Kulten seid, könnt ihr ja mal reinlesen. Ich freue mich über weitere Empfehlungen aus diesem Subgenre.


Alles Liebe




Vielen herzlichen Dank an den Limes Verlag und das Bloggerportal für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!


Mittwoch, 13. März 2024

[Rezension] Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt von Anna Benning

 Hallo ihr Lieben,

auf keine Fortsetzung habe ich so hingefiebert wie auf den Abschluss der "Dark Sigils"-Trilogie von der lieben Anna Benning. Besonders Band 2 hatte mich sooo in den Bann gezogen, es konnte nur ein fulminantes Finale werden. Ob der 3. Band meine hohen Erwartungen erfüllen konnte erfahrt ihr nun - viel Spaß bei meiner Rezension!


Autorin: Anna Benning
Verlag: Fischer KJB
Originalsprache: Deutsch
Kategorie: Jugendbuch/ Dystopie
Ab 14 Jahren
Dritter Band der Dark Sigils-Trilogie
464 Seiten
Gebundene Ausgabe 20,00€ (D), E-Book 14,99€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der Fischer Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*



»Eine tobende Macht entfaltete sich zwischen uns. 
Es war mehr als nur Magie. Es war unser Schicksal.«

Der Mirror – bis vor Kurzem war diese Welt für Rayne nur ein schimmernder Umriss am Himmel über London. Doch nun will Adam sie zur Mirrorlady ernennen und damit das Schicksal aller in ihre Hände legen.
Während Rayne noch versucht, sich durch die Intrigen und Machtspiele der Oberen zu navigieren, tobt in der unteren Welt längst Krieg. Denn die Chaosmagie, die Adams Mutter entfesselt hat, greift weiter um sich. Da stößt Rayne auf ein Geheimnis ihres verstorbenen Vaters. Es könnte die Rettung oder den Untergang bedeuten. Für ihre Liebe – und für die ganze Welt. (Quelle: fischerverlage.de/März2024) 



Ich finde die gesamte Trilogie ist wirklich ein Augenschmaus. Die Farben aller Bände passen sehr gut zusammen und obwohl ich auf ein tiefes Smaragdgrün für den 3. Band gehofft hatte, finde ich den Violettton auch sehr passend. Die Zeichnungen von Rayne auf den Covern sind alle wunderschön und passen auch alle wunderbar zusammen. Das i-Tüpfelchen sind die Gold folierten Veredlungen ringsherum. Ich kann noch gar nicht glauben, wie traumhaft alle drei Bände im Regal nebeneinander aussehen - ich liebe es!



!!!Kann SPOILER zu Band 1 und 2 beinhalten!!!

Nachdem Rayne mit der Hilfe ihrer Freunde des Septems die Schattenathame aufspüren konnte, ist die Bedrohung größer als je zuvor. Adams Mutter steuert mit Hilfe ihrer Replik die Chaosmagie und kann jeden Menschen mit Hilfe ihrer Magie willenlos machen. Es liegt nun in Raynes Hand, als neue Mirrorlady die Bedrohung abzuwenden und dabei weder ihre Liebsten noch sich selbst zu verlieren...


Ich habe "Vortex" von der Autorin schon sehr geliebt, deshalb war ich auf "Dark Sigils" damals sehr gespannt. Nachdem mich der erste Band nicht ganz so abholen konnte war Band 2 ein riesiges Highlight und dementsprechend war das Warten auf Band 3 umso schwieriger. Ich habe diesen 3. Band innerhalb von zwei Tagen absolut durchgesuchtet und kann nun sagen - das Warten hat sich gelohnt!


Anna Bennings Schreibstil ist wie wir ihn kennen - fesselnd, actiongeladen und dennoch emotional. Die Autorin hat mich trotz der kleinen Pause zwischen den Bänden wieder direkt abholen können. Das lag nicht zuletzt an der kleinen Zusammenfassung vorne im Buch, so etwas sollte es bei Reihen standardmäßig geben! Ich war sofort wieder zurück im Mirror und habe mit Rayne mitgefiebert. Dabei schafft es die Autorin sehr geschickt die Handlung weiter voranzutreiben und dennoch hin und wieder Rückgriffe auf die Vorgänger zu machen - Wer war nochmal der Charakter? Was ist nochmal in Rom passiert? - damit man gut mitkommt. Das schätze ich sehr an der Autorin.


Die Handlung ist eine Klasse für sich, absolut wendungsreich und unvorhersehbar. Allein das komplexe Magiesystem der (Dark) Sigils, die Historie des Mirror oder die verschiedenen Städte, wie die aus der Zeit gefallene Stadt Nova, all dies sind wahnsinnig kreative Elemente der Geschichte. Obwohl ich nun schon zwei Bände in dieser Welt unterwegs war, kam ich doch wieder ins Staunen. Es wurde nie langweilig, wurde aber auch nicht zu rasant erzählt. Die Plottwists waren nicht ganz so groß wie in Band 2, konnten mich aber auch wieder ordentlich schocken. An der Handlung habe ich wirklich nichts auszusetzen, es war eine große Freude die Geschichte zu entdecken.


Emotionen wurden insbesondere durch die Nähe zu den Figuren transportiert. Rayne ist eine gleichermaßen einfühlsame wie starke Protagonistin und auch nicht zu perfekt - sie macht Fehler, ist dickköpfig und manchmal zu emotional. Adam habe ich über die Bände auch mehr und mehr ins Herz schließen können, er ist ein toller Love Interest mit viel Tiefe und einer aufopferungsvollen Haltung gegenüber Rayne. Insgesamt sind die Nebenfiguren grandios umgesetzt und sie haben ebenso viel Charakter wie die Protagonisten. Ich liebe Dina, Matt, Cedric und Co. sehr. Es gibt hier auch den ein oder anderen herben Verlust, also macht euch auf was gefasst!

Das Ende war turbulent und ein absoluter Nervenkitzel. Ich fand die Kampfszenen sehr beeindruckend und habe ordentlich mitgefiebert. Das Ende fand ich gut gewählt, es war nicht zu rosarot, und dennoch konnte ich mit einem guten Gefühl aus der Geschichte herausgehen. Ich beende die "Dark Sigils" mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Ich werde die Welt vermissen, bin aber auch wahnsinnig neugierig auf das neue Projekt der Autorin.


Anna Benning entführt und hier ein letztes Mal in den Mirror und hat mich alle Emotionen durchleben lassen. Dieser fulminante Abschluss steckt voller Überraschungen, Action und tiefer Gefühle, sodass Dystopie-Fans hier definitiv nicht enttäuscht werden. Anna Benning ist eine unserer besten deutschen Autorinnen, wenn es um Dystopien geht, sodass ich ihre neue Reihe kaum erwarten kann.


Alles Liebe



Vielen herzlichen Dank an den Fischer Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Donnerstag, 29. Februar 2024

[Rezension] Every Day - Letztendlich sind wir dem Universum egal von David Levithan und Dion MBD

Hallo ihr Lieben,

Mitte Februar erreichte mich ein zauberhaftes Überraschungspaket aus dem Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag zu "Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithan.

Das Buch ist bereits vor über zehn Jahren erschienen und gehört seit damals zu meinen liebsten Jugendbüchern. Umso schöner, dass die Geschichte immer wieder in neuem Kleid erscheint: Es gibt einen Film, eine Neuauflage im Taschenbuch und nun auch eine Graphic Novel! Diese möchte ich euch heute vorstellen - viel Spaß!


Wer sich für den Roman interessiert, kann gerne meine Rezension aus 2014 dazu lesen (bitte erschreckt euch nicht über die Formatierung damals :P).






...und nun zur Graphic Novel

Autor: David Levithan
Verlag: KJB
Originalsprache: Englisch
Übersetzerin: Martina Tichy
Illustrator: Dion MBD
Kategorie: Jugendbuch/ Romance/ Graphic Novel
Ab 14 Jahren
208 Seiten
Gebundene Ausgabe 19,90€ (D)
Kaufen? Beim Verlag oder in deinem regionalen Buchhandel


*Dieses Buch hat mir der Fischer Verlag freundlicherweise zugesendet. Meine Meinung bleibt natürlich vollkommen ehrlich.*


Eine der ungewöhnlichsten Liebesgeschichten der Jugendliteratur jetzt als Graphic Novel

Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist? (Quelle: fischerverlage.de/Februar2024)



Die Graphic Novel ist ein richtiger Hingucker geworden, Illustrator Dion MBD hat ganze Arbeit geleistet. Ich finde den Zeichenstil wunderschön und dass es farbige Illustrationen sind.

Gerade diese Geschichte eignet sich hervorragend für eine Graphic Novel, da wir es mit immer wieder neuen Personen zu tun haben, in die A für einen Tag hineinschlüpft. Wer den Roman, wie ich, vor längerer Zeit gelesen hat, der wird merken, wie nach und nach die Erinnerungen an die Geschichte zurückkehren und sie nochmal ihre ganze, zauberhafte Wirkung entfaltet und einem am Ende nochmal das Herz bricht.

Dem Text konnte ich immer sehr gut folgen, wobei auch schon die Mimik und Gestik der Figuren sehr viel transportieren. Es ist faszinierend zu sehen, wie wenig Worte man doch braucht, wenn es aussagekräftige, emotionsgeladene Zeichnungen gibt. 
Ich bin so froh, diese Graphic Novel bekommen zu haben. Ich wusste nicht, dass ich sie brauchte, aber ich brauchte sie. "Letztendlich sind wir dem Universum egal" ist so eine besondere Geschichte, die ich schon mit 15 geliebt habe und nun immer noch liebe. Sie in Form einer Graphic Novel wiederzuentdecken war großartig und ich kann es nur jedem ans Herz legen, ob für eine Neuentdeckung der Geschichte oder eine zweite Liebe für die, die den Roman schon kennen.


Alles Liebe







Vielen herzlichen Dank an den Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag für die Zusendung des Buches!